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Thermostat aufdrehen – Heizung warm, Thermostat runterdrehen, Heizung kalt. So einfach lässt sich ein Heizkörperthermostat beschreiben. In Wahrheit ist das Thema um einiges komplexer. Erfahren Sie hier, was wirklich in einem Heizungsthermostat steckt.
Ein Heizungsthermostat besteht aus zwei Teilen: dem sichtbaren Thermostatkopf und dem Thermostatventil. Mit dem Thermostatkopf drehen Sie die Heizung hoch und runter, das Ventil öffnet und schließt die Warmwasserzufuhr. Das Heizkörperthermostat ist in der Regel mit Zahlen versehen. Jede Zahl von 1 bis 6 steht für eine bestimmte Temperatur:
Hinweis: In der Praxis haut das mit den eingestellten und gewünschten Zimmertemperaturen nicht immer so hin. Durch Sonneneinstrahlung, Computer oder viele Menschen im Raum wird es häufig zwei, drei, vier Grad wärmer als mit dem Thermostat eingestellt.
Nehmen wir an, dass es im Raum 16 Grad Celsius sind und Sie stellen das Heizungsthermostat auf Stufe 3. Was passiert dann? Ganz klar – der Heizkörper wird warm. Und zwar deshalb:
Bei einem Heizkörper gibt es nur zwei Möglichkeiten – entweder es fließt warmes Wasser und der Heizkörper erwärmt sich oder es fließt kein warmes Wasser und die Heizung bleibt kalt.
Es gilt daher folgende Regel:
Es ist egal, ob Sie das Thermostat auf Stufe 3, 4 oder 5 einstellen. Der Raum wird nicht schneller warm dadurch. Das einzige Resultat: Auf Stufe 5 überhitzt der Raum allmählich, wenn Sie die Heizung nicht rechtzeitig runterdrehen.
Alles steht und fällt mit der Flüssigkeit im Thermostatkopf. Sie entscheidet, ob es im Raum warm wird oder nicht. Wird ihr eine andere Temperatur vorgegaukelt als es im Raum wirklich ist, dann bleibt das Ventil eben geschlossen.
Wodurch kann das passieren? Nun – in erster Linie liegt es meist daran, dass sich die Wärme im Bereich des Thermostats staut. Weil vielleicht ein Vorhang darüber hängt oder Sie Möbel vor der Heizung platziert haben.
Heizkörperthermostate unterliegen außerdem einem ganz natürlichen Verschleiß. Anfällig ist besonders das Ventil, das durch ständiges Öffnen und Schließen mit der Zeit verschleißt. Hier lohnt es sich, das Heizkörperventil regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls austauschen zu lassen.
Natürlich nicht. Wenn Sie die Möbel oder den Vorhang nicht entfernen wollen, können Sie spezielle Thermostate verwenden. So gibt es zum Beispiel Heizungsthermostate mit Fernfühler oder Ferneinsteller. Beide Varianten funktionieren ähnlich:
Die Temperaturerfassung erfolgt an einer anderen Stelle im Raum. Die Flüssigkeitsausdehnung wird über ein Kapillarröhrchen an das Thermostatventil übertragen. Das reagiert so, wie bereits beschrieben.
Bei einem Fernfühler nehmen Sie die Temperatureinstellung direkt am Heizkörper vor, bei einem Ferneinsteller regeln Sie die Temperatur hingegen irgendwo im Raum. Letzteres kann sinnvoll sein, wenn die Heizung verkleidet ist. Auch bei Unterflurheizkörpern kommen Thermostate mit Ferneinsteller zum Einsatz.
Ein Tipp: Das Zustellen von Heizkörpern ist generell keine gute Idee. Nicht nur, dass sich dort die Hitzestau, sie verlieren außerdem die wertvolle Strahlungswärme. Mehr zu diesem Thema in unserem Magazin: Konvektionswärme vs. Strahlungswärme - eine Frage der Behaglichkeit.
Ein weiterer Grund, warum die Heizung nicht auf die Thermostateinstellung reagiert und kalt bleibt, kann an einem fehlenden hydraulischen Abgleich liegen. Sie müssen wissen, dass der Druck bei weiter von der Zentralheizung liegenden Heizkörpern abnimmt und dort weniger Wärme ankommt.
Damit ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden kann, braucht es voreinstellbare Thermostatventile. Mit ihnen lässt sich der Heizwasserdurchfluss für jeden Heizkörper ganz individuell einstellen. So kommt danach überall im Haus die Wärme gleichmäßig an. Das spart jede Menge Energie.
Elektronische und programmierbare Heizkörperthermostate funktionieren anders als herkömmliche Thermostate. Es gibt keine Flüssigkeit im Thermostatkopf, die sich ausdehnt oder zusammenzieht. Stattdessen erfolgt die Wärmeregelung elektronisch und mit einem Motor.
Das hat einige Vorteile: Das Thermostat lässt sich zum Beispiel so programmieren, dass es zu bestimmten Zeiten mehr heizt und zu anderen Zeiten weniger. Das ist zum Beispiel für Berufstätige interessant, die den ganz Tag nicht zuhause sind.
Es gibt sogar bereits elektronische Heizungsthermostate, die sich per App steuern lassen. Sie müssen dann gar nicht vor Ort sein, um die Wärme in Ihrer Wohnung zu regulieren. Generell sollen sich mit einem programmierbaren Thermostat bis zu 10 Prozent Heizkosten sparen lassen.
Unsere Hotline steht Ihnen 7 Tage die Woche bis 20 Uhr unter der untenstehenden Festnetznummer zur Verfügung.