Unterputz-Spiegelschränke schmiegen sich sanft in eine Nische über dem Waschbecken ein – quasi wie ein Spiegel mit Stauraum. Die Montage ist nicht ganz so einfach wie bei einem Aufputz-Spiegelschrank, doch für einen versierten Heimwerker durchaus zu machen. Wir verraten Ihnen anhand des Sprinz „Classical Line“, wie Sie einen Unterputz-Spiegelschrank montieren.
Für die Montage des Spiegelschranks sollten Sie sich etwa eine Stunde Zeit nehmen und sich jemanden suchen, der Ihnen dabei hilft. Nur zu zweit lässt sich der Unterputz-Spiegelschrank sicher montieren. So ein Schrank wiegt schnell bis 40 Kilogramm und hat zerbrechliche Teile.
Sie benötigen für den Einbau des Spiegelschranks eine Nische mit Stromanschluss. Dieser sollte mittig platziert sein. Für die Elektroinstallation benötigen Sie auf jeden Fall einen zugelassenen Fachmann gemäß DIN VDE 0100 Teil 701.
Das Maß der Nische ergibt sich aus dem Schrankmaß plus 40 Millimeter an jeder Seite. So ist gewährleistet, dass die Montagebox für den Spiegelschrank problemlos in die Nische gehoben werden kann, ohne dass etwas klemmt.
Die Oberkante der Nische sollte etwa zwei Meter über der Fußbodenoberkante sein. Das ist ein Maß, das Sie nach oben oder unten korrigieren können, sollten Sie größer oder kleiner sein.
Beachten Sie: Die Montage des Unterputz-Spiegelschranks ist nur im Gefahrenbereich 3 erlaubt. Direktes Spritzwasser darf den Schrank nicht erreichen. Über dem Waschbecken ist das aber in Ordnung.
Öffnen Sie die beiden Kartons mit dem Spiegelschrank und der Einbaubox. Legen Sie den Inhalt der beiden Kartons auf eine weiche Decke. Sie sollten dafür etwa zwei Quadratmeter Platz einplanen – entweder auf einem Tisch (bequemer) oder auf dem Boden.
Normalerweise gehört zum Lieferumfang des Unterputz-Spiegelschranks alles für die Montage an einer Steinwand. Sollten Sie den Schrank an einer Gipskartonwand montieren, benötigen Sie zusätzlich vier Schneckendübel und die dazu passenden Edelstahlschrauben.
Legen Sie außerdem das benötigte Werkzeug und sonstiges Zubehör bereit. Die Werkzeugliste entnehmen Sie der Abbildung.
Entfernen Sie nun die Schutzfolie und die Schutzkanten von der Vorderseite des Spiegelschranks. Demontieren Sie außerdem die Türen, das erleichtert die spätere Arbeit und es kann bei der Montage nichts kaputtgehen.
In unserem Beispiel, kann die Tür ganz einfach durch Ziehen an den Scharnieren entfernt werden. Das kann bei anderen System aber auch anders sein. Eventuell benötigen Sie dort dafür einen Schraubendreher.
Widmen Sie sich nun der Einbaubox. Die Nutzung ist kein Muss, erleichtert jedoch das Einsetzen des Spiegelschranks. Zudem werden etwaige Unebenheiten in der Wand ausgeglichen.
Nehmen Sie ein Seitenteil und das Bodenteil sowie drei Edelstahlschrauben. Verbinden Sie die beiden Teile an der Ecke mit Hilfe der Schrauben und einem Torx-Schraubendreher. Bequemer geht es mit einem Akkuschrauber und dem passenden Bit.
Bringen Sie jetzt das zwei Seitenteil an – ebenfalls mit drei Schrauben. Abschließend wird das Rückenteil waagerecht an die noch offene Seite geschraubt. Hier sind für beide Seiten ebenfalls jeweils drei Schrauben notwendig.
Für eine gleichmäßige Tragkraft schrauben Sie anschließend Aufhängeschienen am Rückenteil an. dem Rückenteil die Aufhängeschienen an. Messen Sie jeweils 5 Zentimeter rechts und links vom Rand ab. Bringen Sie dann dort zwei der drei Schienen an. Verwenden Sie hierfür jeweils zwei Gewindeschrauben. Die dritte Aufhängeschiene montieren Sie genau in der Mitte.
Damit der Spiegelschrank später sicher in der Einbaubox sitzt, drehen Sie gleichmäßig verteilt links, rechts, und in der Mitte des Bodenteils jeweils einen Gewindestift ein. Dazu benötigen Sie einen passenden Inbusschlüssel.
Ist die Einbaubox zusammengeschraubt, legen Sie eine Decke über Armatur und Waschtisch, um diese zu schützen. Jetzt kann die Box in die Nische eingesetzt werden. Schieben Sie die Montagebox vorsichtig nach hinten an die Wand, bis sie vorne bündig mit der Wand abschließt.
Überprüfen Sie mit Hilfe einer Wasserwaage, ob die Box waagerecht in der Nische liegt. Wenn nicht, gleichen Sie die Box mit Hilfe der Distanzplättchen aus.
In den Seiten der Montagebox befinden sich rechts und links Löcher, um die Bohrlochposition zu bestimmen. Markieren Sie die Bohrungen mit Hilfe eines Bleistifts und heben Sie danach die Box wieder aus der Wand.
Bohren Sie nun die Löcher. Je nachdem, ob es sich um eine Steinwand oder eine Leichtbauwand aus Gipsplatten handelt, stecken Sie die Kunststoffdübel oder die zugekauften Schneckendübel ein. Setzen Sie dann den Einbaurahmen wieder in die Nische.
Um die Einbaubox möglichst gerade und fest montieren zu können, nutzen Sie ebenfalls die Distanzplättchen. Bringen Sie diese zwischen Box und Nische in einem möglichst geringen Abstand über und unter den Schrauben an.
Drehen Sie jetzt die Edelstahlschrauben in die dafür vorgesehenen Löcher ein. Prüfen Sie abschließend noch einmal mit der Wasserwaage, ob der Einbaurahmen wirklich waagerecht ist. Damit ist die Montage der Einbaubox abgeschlossen.
Kommen wir zum Spiegelschrank. Stecken Sie zunächst das Kabel, das aus dem Schrank kommt oben durch die dafür vorgesehene Öffnung. Fixieren Sie es mit Hilfe von etwas Klebeband an der Oberseite des Spiegelschranks. Damit verhindern Sie, dass das Kabel während der Montage beschädigt wird.
Nehmen Sie nun den Spiegelschrank und heben Sie ihn etwas schräg vor die Nische. Drücken Sie ihn dann nach oben und schieben ihn dann hinten durch, sodass Sie ihm hinten in die Schiene der Einbaubox einhaken können.
Setzen Sie jetzt die anfangs entfernten Türen wieder ein. Halten Sie die Türen dazu an den Schrank und klicken Sie sie nacheinander in die Scharniere ein. Legen Sie das Scharnier an das entsprechende Gegenstück und drücken Sie es an, bis es hörbar einrastet.
Kontrollieren Sie, ob die Tür richtig schließt. Wenn nicht, lässt sie sich auf folgende Weise justieren:
1. Höhe der Tür
Nutzen Sie die innenliegende, mittige Schraube am Scharnier, um die Tür in der Höhe zu verstellen. Achten Sie darauf, dass die Einstellungen bei beiden Scharnieren oben und unten vorgenommen werden müssen. Schrauben Sie nach links, geht die Tür nach oben. Drehen Sie nach rechts, bewegt sich die Tür nach unten.
2. Position der Tür in der Waagerechten
Um die Position der Tür auf dem Korpus in der Waagerechten zu verändern, drehen Sie an der vorderen Schraube des Scharniers. Drehen Sie nach rechts, bewegt sich die Tür nach links, drehen Sie nach links, verschiebt sich die Tür nach rechts.
3. Abstand zwischen Tür und Korpus
Den Abstand zwischen Tür und Korpus verändern Sie mit der hinteren Schraube des Scharniers. Drehen Sie nach rechts, bewegt sich die Tür nach innen, drehen Sie nach links, verschiebt sich Tür vom Korpus weg.
Der hier vorgestellte Unterputz-Spiegelschrank Sprinz „Classical Line“ besitzt einen LED-Rahmen. Den montieren Sie jetzt im letzten Arbeitsschritt.
1. Kabel verbinden
Legen Sie das Kabel an der Oberseite des LED-Rahmens frei und verbinden Sie es mit dem Kabel des Spiegelschranks, das Sie vorhin mit Hilfe eines Klebebands fixiert hatten.
2. LED-Rahmen auf den Spiegelschrank setzen
Drücken Sie anschließend den LED-Rahmen leicht an die Einbaubox. Kontrollieren Sie, ob er an allen Seiten fest am Schrank sitzt.
3. Kontrollieren, ob alles funktioniert
Schauen Sie jetzt, ob alle Anschlüsse korrekt verbunden sind, ob die Steckdose mit Strom versorgt ist und ob sich der LED-Rahmen ein- und ausschalten lässt. Das war es auch schon. Ist doch gar nicht so kompliziert?
Sie sind eher ein Freund des Bewegtbilds als ein Liebhaber geschriebener Worte: Dann haben wir hier die Anleitung über die Montage des Unterputz-Spiegelschranks noch als ausführliches Video.
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