#4: Heizkurve einstellen
Macht es Sinn, die Heizkörper immer mit gleich warmem Wasser zu füttern, ganz unabhängig von der Außentemperatur? Nein! Aber so wurde es früher gemacht. Die Folge: Überhitzte oder zu kalte Räume, Feuchtigkeitsschäden und zu hohe Heizkosten.
Moderne Heizungsanlagen sind intelligenter und berücksichtigen die Temperatur von Draußen. Hier kommt die Heizkurve oder auch Heizkennlinie ins Spiel. Sie stellt graphisch den Zusammenhang zwischen Vorlauftemperatur und Außentemperatur dar. Kurz gesagt – je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Vorlauftemperatur. Also die Temperatur des Heizungswassers. Ausgangspunkt sind 20 Grad Celsius Außentemperatur und eine Vorlauftemperatur von ebenfalls 20 Grad Celsius.
Nun gibt es nicht die eine Heizkurve, die für alle Gebäude gleich ist. Das wäre einfach, denn dann bräuchte es keinen Installateur, der sie einstellt. Vielmehr steigt die Heizkurve bei schlecht gedämmten Häusern relativ schnell an, wenn es draußen kälter wird, bei gut gedämmten Häusern ist die Kurve hingegen flacher.
Prinzipiell gibt es zwei Stellschrauben, um die Heizkurve zu beeinflussen:
- Sie können die Neigung der Kurve ändern
- Sie können das Niveau der Kurve ändern
Im zweiten Fall handelt es sich um eine Parallelverschiebung der Heizkurve nach oben oder unten. Die Heizung fängt dann nicht bei Außentemperaturen von unter 20 Grad Celsius an zu arbeiten, sondern bereits früher oder später.
So finden Sie die optimale Einstellung der Heizkurve:
- Ist die Raumtemperatur immer zu niedrig, müssen Sie das Niveau der Heizkurve nach oben verschieben.
- Ist die Raumtemperatur immer zu hoch, müssen Sie das Niveau der Heizkurve nach unten verschieben.
- Ist die Raumtemperatur an kalten Tagen zu niedrig, müssen Sie die Steilheit der Heizkurve erhöhen.
- Ist die Raumtemperatur in der Übergangszeit zu niedrig, müssen Sie das Niveau erhöhen und die Steilheit der Kurve verringern.
- Ist die Raumtemperatur in der Übergangszeit zu hoch, müssen Sie das Niveau verringern und die Neigung der Heizkurve erhöhen.
Theoretisch können Sie die Heizkurve selbst einstellen, allerdings braucht es da einiges an Fingerspitzengefühl, um die optimale Einstellung zu finden. Ein Heizungstechniker ist hier routinierter und findet schneller die perfekte Heizkennlinie.