Der deutsche Architekt Walter Gropius gründete 1919 eine Arbeitsgemeinschaft, die es sich zum Ziel machte, Künstler und Handwerker zusammenzubringen, um die Bedeutungs-Unterschiede zwischen ihren Tätigkeiten aufzuheben. In ihren Werkstätten arbeiteten sie Hand in Hand und auf Augenhöhe, um den Schülern gemeinsam grundlegendes Wissen über ihr Metier zu vermitteln. Unter dem Leitsatz "Schön ist, was funktioniert" wurden Entwürfe sowohl auf ihre Ästhetik als auch auf ihren Gebrauchswert hin geprüft.
Nur, was sich als nützlich und effizient erwies, galt als gelungen. Zierwerk, Schnörkel und Prunk waren dem Bauhaus verpönt. Gropius und seine Mitstreiter wollten mit ihrem Tun die Lebensqualität der Menschen verbessern - insbesondere der damals durch fortschreitende Industrialisierung neu entstandenen Arbeiterklasse. Bequem leben und wohnen sollte für alle möglich sein - nicht nur für die Oberschicht in ihren luxuriösen Bauten. Die Idee, auch auf kleinem Raum alle notwendigen Wohnfunktionen zu ermöglichen, markiert den Beginn des sozialen Wohnungsbaus.