Der Industrie-Stil oder auch Industrial-Style, wie er Neudeutsch bezeichnet wird, zieht immer häufiger ins Badezimmer ein. Bei uns erfahren Sie, was diesen Stil auszeichnet und wie er sich in Ihrem Bad umsetzen lässt. Außerdem stellen wir Ihnen passende Produkte aus unserem Sortiment vor. Doch nun lassen Sie uns beginnen.
Gleich zu Beginn: Wer es durchgestylt und clean mag, für den ist der Industrie-Stil eher nicht die richtige Wahl, kommt dieser doch eher unperfekt daher. Der Ursprung liegt in der Künstlerbewegung der 1960er und 1970er Jahre in New York und London. Schon damals konnten viele Künstler Wohnraum nicht mehr bezahlen und bauten daher leerstehende Fabrikgebäude oder Lagerhäuser aus.
Sie benötigen nicht zwingend eine alte Industriehalle, um den Industrie-Stil im eigenen Bad aufleben zu lassen. Wobei hohe Decken, freiliegende Rohre oder unverputzte Backsteinwänden kein schlechter Anfang wären. Dazu noch ein roher Boden und übergroße Fabrikfenster und der Look ist perfekt. Dazu noch Lampen im Industrie-Stil und Sie leben wirklich stilecht.
Und das Gute daran, durch den schlichten Look lässt er sich spielend mit bereits vorhandenen Einrichtungsstilen kombinieren. Es macht dann also nichts, wenn die Badezimmereinrichtung eher modern daherkommt. Da habe die wenigsten unter Ihnen in einem Loft leben werden, braucht es andere Maßnahmen, um den Industrie-Stil im Badezimmer zu kreieren.
Wie auch beim Bauhaus- oder Scandi-Stil liegt auch beim Industrie-Stil der Fokus auf einem minimalistischen und reduzierten Erscheinungsbild ohne Schnickschnack und Schnörkel. Während die Skandinavier eher die Natur betonen, ist der Industrie-Stil durch eine coole, raue und unfertige Optik geprägt.
Würden wir die Eigenschaften den Menschen zuordnen, wäre der Skandilook wohl eher weiblich und der Industrielook eher männlich. Wie dem auch sei, jetzt folgen unsere Einrichtungstipps zum "Industriebad".
Unverputzte Wände und Backstein gehören zum Industrie-Stil unbedingt dazu, Sichtbeton geht ebenfalls. Bevor Sie jetzt aber den Putz von der Wand klopfen – es gibt auch Tapeten und andere Arten von Wandverkleidung in diesem Look. Und wenn die Wände nicht mehr wie neu aussehen, ist es ebenfalls nicht verkehrt. Das passt ebenfalls perfekt zum Industrie-Stil.
Wem das alles zu viel ist, kann auch nur einzelne Wandbereiche im Bad einen Industrielook verpassen – zum Beispiel die Dusche, über dem Waschbecken oder über der Badewanne. Das funktioniert mit einer echten Backsteinwand, aber auch mit einer „gefakten“ Wand aus Backsteinimitaten.
Der Fußboden lässt sich relativ einfach im Industrie-Stil umsetzen. Hier ist an erster Stelle Sichtestrich zu nennen. Dieser Boden ist fugenlos (besser zu putzen) und bei entsprechender Oberflächenbehandlung absolut feuchtraumtauglich.
Wer doch lieber bei den guten alten Fliesen bleiben möchte, der sollte sich vielleicht im Bereich der Industriefliesen umschauen. Diese Fliesen sind sehr robust und sehen auch so aus. Oft sind sie außerdem absolut rutschfest – das bringt Sicherheit ins Badezimmer.
Ein Merkmal des Industrie-Stils sind sichtbare Rohre und Leitungen. Daran mangelt es im Badezimmer sicher nicht. Wer möchte, kann diese als Deko in sein Bad integrieren. Ein Muss ist das aber sicher nicht, so wie hier alle Tipps nur Inspirationen sind und nicht zwingend umgesetzt werden müssen.
Wo wir gerade bei sichtbaren Rohren sind: Auch sichtbare Balken oder Träger eignen sich perfekt für das Bad im Industrie-Stil. Gibt es so etwas nicht bei Ihnen, dann lässt sich das auch ganz gut nachträglich faken. Die Balken tragen dann zwar nichts, aber sehen zumindest täuschend echt aus.
Industrielampen sind eine eher grobe Erscheinung und eignen sich perfekt dafür, den Industrial-Style im Badezimmer umzusetzen. Sie bestehen zum Beispiel aus emailliertem Stahlblech, auch von der Decke baumelnde nackte Glühbirnenleuchten verleihen der Beleuchtung industriellen Flair.
Derbe Materialien und unperfektes Design kennzeichnen eine Industrieleuchte. In erster Stelle steht die Funktionalität, das Aussehen ist eher zweitrangig. Sichtbare Schrauben oder Nieten, etwas Patina oder leichter Rost gehören unbedingt mit dazu. Hier geht es zu den Industrieleuchten im Shop.
Grau und Schwarz sind zwei Farben, die sich im Industrie-Stil pudelwohl fühlen. Das passt wunderbar zu dem aktuellen Trend im Badezimmer: Schwarz. Mittlerweile bekommen Sie eigentlich jeden Einrichtungsgegenstand im Bad in dieser Farbe: Armaturen, Badkeramik, Bade- und Duschwannen sowie Accessoires.
Wollen Sie etwas Farbe ins Spiel bringen, dann eignen sich gedeckte, erdige Beige- und Brauntöne sowie rostige Farbnuancen. Dunkles Holz eignet sich perfekt fürs Industriebad. Ganz vereinzelt können Sie natürlich auch etwas mutiger werden. Es sollte aber nach wie vor relativ unaufdringlich wirken.
Ein Merkmal des Industrie-Stils ist es, alte und neue Dinge miteinander zu kombinieren. Gehen Sie mit offenen Augen über Flohmärkte und Sie werden sicher das eine oder andere Teil finden, das perfekt in Ihr Badezimmer passt. Vielleicht lagert das Möbelstück oder Accessoires auch bereits in der Scheune oder auf dem Dachboden und verstaubt dort nur.
Eine alte Werkbank lässt sich zum Beispiel wunderbar als Waschtischunterschrank umfunktionieren. Oder ein alter Spind wird zum Hochschrank in Ihrem Badezimmer. Wer lieber alles neu haben will – es gibt mittlerweile zahlreiche Badmöbel, die den industriellen Stil imitieren. Auch grob strukturierte Körbe, Dekoschalen in Betonoptik oder Spiegel an Ketten oder Lederband untermalen den Industriecharakter.
Wir haben Ihnen jetzt zahlreiche Anregungen mitgegeben, wie Sie den Industrie-Stil im Badezimmer umsetzen können. Nun liegt es an Ihnen, den Look bei sich zuhause umzusetzen. Seien Sie ruhig mutig und haben Sie keine Angst vor Fehlern. Wir haben ja gelernt, dass der Industrial-Style nicht perfekt ist. Kleinere Makel gehören absolut zum Stil und machen ihn umso liebenswerter.
11 aktuelle Trends im Badezimmer
Ratgeber Badplanung: Wie groß sollte das Bad sein?
Unsere Hotline steht Ihnen 7 Tage die Woche bis 20 Uhr unter der untenstehenden Festnetznummer zur Verfügung.