reuter.de
Duschrinne ESS Modulo
Duschrinne ESS Modulo

Welche Ablaufleistung benötigt meine Dusche?
So fließt das Wasser kontrolliert ab

Geflieste, bodengleiche Duschen liegen im Trend. Was früher hauptsächlich öffentlichen Duschräumen vorbehalten war, ist längst im Privatbad angekommen. Hinzu kommen XXL-Regenbrausen, die mit sehr viel Wasser den ganzen Körper umhüllen. Das bringt neue Herausforderungen mit sich, insbesondere was die Ablaufleistung der Dusche betrifft. Erfahren Sie hier, wie Sie den Duschablauf richtig dimensionieren.

Welche Möglichkeiten der Entwässerung gibt es?

Sie können Ihre geflieste Dusche entweder mit einer Duschrinne (bzw. Wandablauf) oder einem Duschablauf entwässern. Der Fachmann spricht hier von Linienentwässerung oder Punktentwässerung. Beide Varianten werden am niedrigsten Punkt der Dusche eingebaut. Es ist auf jeden Fall ein Gefälle notwendig, damit das Duschwasser zuverlässig abfließt.

Klar ist, dass unten mehr Wasser ablaufen können muss als oben aus der Brause kommt, um Überschwemmungen zu vermeiden. Auf den ersten Blick scheint hier die Rinne im Vorteil zu sein, schon alleine, weil sie mehr Fläche einnimmt. Das kann aber täuschen, denn wichtig ist auch, was im Innern der Dusche passiert. Und da ist es so, dass Bodenabläufe häufig eine höhere Ablaufleistung als Duschrinnen besitzen.

Das geforderte Gefälle bei einer bodengleichen Dusche liegt zwischen einem und zwei Prozent. Der Höhenunterschied liegt zum Beispiel bei einer 100 Zentimeter breiten Dusche demnach bei maximal zwei Zentimetern. Wirklich aufstauen darf das Duschwasser daher nicht. Umso wichtiger ist es, den Duschablauf so zu wählen, dass das Wasser stets ohne sich zu stauen abläuft.

Welche Richtlinien und Vorgaben existieren?

Früher – als die Duschwannen noch hoch waren, war die Ablaufleistung nicht das riesige Thema. Das Wasser konnte sich 20 Zentimeter und mehr aufstauen. Da machte es nicht so viel aus, wenn die Duschbrause mehr Wasser lieferte als der Ablauf leisten konnte. Das ist bei der bodengleichen Dusche anders, da sind ein, zwei Zentimeter Wasserstau möglich, ansonsten droht eine Überschwemmung.

Für Duschwannen aus Stahlemail oder Acryl gab die DIN EN 274. Sie verlangte eine Ablaufleistung von mehr als 0,4 Litern pro Sekunde. Moderne, bodengleiche Duschen sind nach DIN EN 1253 genormt. Diese fordert eine Ablaufleistung von mehr als 0,8 Litern pro Sekunde. Damit wird auch Rechnung getragen, dass es immer größere Regenbrausen gibt. Manche Brausen lassen 30 Liter pro Minute und mehr durch ihre Düsen.

Wie sieht es in der Praxis aus?

Wer schnell im Kopfrechnen ist, der hat sicher bereits ausgerechnet, dass die geforderten 0,8 Liter pro Sekunde einem Wert von 48 Litern pro Minute entsprechen. Damit sollte man mit einer Regendusche, die 30 Liter pro Minute durch die Leitung pumpt, doch auf der sicheren Seite sein. Zumindest auf den ersten Blick.

Hier sollten Sie aber bedenken, dass die von den Herstellern angegebenen Werte für die Ablaufleistung einer Duschrinne oder eines Bodenablaufs im Labor entstehen und für eine Anstauhöhe von 20 Millimetern gelten. In der bodengleichen Dusche wollen wir jedoch deutlich unter den 20 Millimetern bleiben. Und da läuft das Wasser langsamer ab.

Verhältnis zwischen Zulauf und Aufstauhöhe bei einer Dusche

Verhältnis zwischen Zulauf und Aufstauhöhe bei einer Dusche

Schauen Sie sich die Abbildung an. Verdoppelt sich der Zulauf aus der Brause, vervierfacht sich bei gleichbleibender Ablaufleistung die Aufstauhöhe in Ihrer Dusche. Durch den nicht geradlinigen Verlauf der Kurve sind die Kapazitätsgrenzen des Duschablaufs schnell erreicht. 

Dazu kommt, dass im häuslichen Umfeld Verschmutzungen dazu kommen können, welche die Leistung verringern. Sie sollten daher erstens den Duschablauf regelmäßig säubern und zweitens ihn nicht zu knapp dimensionieren.

Eine wichtige Rolle bei der Planung spielt auch die Lage des Ablaufs:

  • Bei einer Duschrinne ist die Anordnung an der Wand besser als zum Raum hin. Wollen Sie die Rinne dennoch als Raumteiler nutzen wollen, ist darauf zu achten, dass schnell fließendes Wasser über den Ablauf hinwegschießt
  • Bei der Punktentwässerung mit Hilfe eines einzelnen Bodenablaufs ist die zentrale Entwässerung ideal. Hier werden die Fließwege kurz gehalten
Axor ShowerHeaven

Wer bei der AXOR "ShowerHeaven" das volle Duschvergnügen genießen will, ist mit 30 l/min dabei

Wieviel Wasser kommt aus der Dusche?

Wir haben bisher immer von der Regenbrause bzw. Wellnessdusche geschrieben, die 30 Liter Wasser pro Minute auf uns rieseln lässt. Es geht aber auch wassersparender, wie Sie der folgenden Tabelle entnehmen können. Wollen Sie zusätzlich zur Kopfbrause noch eine Hand- und Seitenbrause installieren, ist das bei der Dimensionierung mit zu berücksichtigen.

Duschkopf Wasserverbrauch in l/min Wasserverbrauch in l/s
Spardusche Q ≤ 10 Q ≤ 0,17
Standarddusche 10 > Q ≤ 30 0,17 > Q ≤ 0,5
Wellnessdusche

30 > Q

0,5 > Q

Bei Handbrausen liegt der Wasserverbrauch größtenteils bei unter 10 Litern pro Minute, bei einer Seitenbrause sieht es ähnlich. Die Werte sind zu den Werten der Kopfbrause zu addieren.

Best Practice – so klappt es mit dem Ablauf

Sie wissen jetzt, auf was zu achten ist, damit der Zulauf zum Ablauf passt. Gehen Sie hierbei in Sachen Duschablauf lieber auf Nummer sicher und wählen im Zweifel eine Duschrinne oder einen Bodenablauf mit einer höheren Ablaufleistung.

So sind Sie vor Überschwemmungen gefeit und können sich in Zukunft eventuell einen Duschkopf mit mehr Wasserbedarf gönnen, ohne dabei einen Komplettumbau der Dusche vornehmen zu müssen. Der Bodenablauf lässt sich nicht einmal so eben austauschen, das ist bei der Brause anders.

Themenbereich
Feed
back
Telefonische Fachberatung

Unsere Hotline steht Ihnen 7 Tage die Woche bis 20 Uhr unter der untenstehenden Festnetznummer zur Verfügung.

Mo. - Fr.:
07.30 – 20.00 Uhr
contact_days_sa_su
contact_time_sa_su
+49 211 / 781 707 - 210